
Cold E-Mails und Direct Messaging im B2B: Rechtliches und reale Strategien
Was eine gute „Cold E-Mail“ ausmacht
Der erste Faktor ist Relevanz. Ihre Nachricht muss sofort einen Grund liefern, geöffnet zu werden. Das gelingt mit:
- einem konkreten Hinweis (z. B. ein Fehler auf der Website, ein Impressumsproblem)
- einem echten Lob (z. B. für einen Fachbeitrag oder eine Veranstaltung)
- einem aktuellen Anlass (z. B. eine Neueröffnung oder Branchennachricht)
- einem relevanten Websignal, das echten Bedarf aufzeigt
Über unsere B2B Visible Web Insights (in der Firmensuche unter „B2B Visible Web“) lassen sich gezielt Trigger identifizieren, die Ihnen helfen, potenziellen Bedarf besser zu verstehen und individuell passende Nachrichten zu verfassen.
Einige Beispiele:
- SSL nicht vorhanden → Hinweis auf Sicherheitslücke (z. B. für IT-Dienstleister)
- Jobs vorhanden → Wachstumsindikator (z. B. für Recruiting-Agenturen)
- Web-CMS-System → Veraltete Technologie (z. B. für Web-Agenturen)
- Serviceleistungen → z. B. Lieferdienst als potenzieller Use-Case für POS-Lösungen
- Ausstattung → z. B. Fitnessstudio oder Außengastronomie
- Zahlungsmethoden → Nur Barzahlung oder keine NFC-Option
Wie Sie diese Informationen finden, sehen Sie in unserem kurzen Video:
Auch wenn solche Signale Relevanz erzeugen können, ersetzen sie keine rechtliche Prüfung.
Dann: Das Problem Ihres Gegenübers
Gehen Sie konkret auf ein individuelles Problem ein, das aus den zuvor analysierten Signalen hervorgehen kann. Nutzen Sie dabei öffentlich sichtbare Hinweise aus der Website, Social-Media-Aktivität oder unseren Visible Web Insights, um echtes Interesse zu zeigen.
Statt pauschaler Aussagen wie „Viele Unternehmen vernachlässigen ihre Online-Präsenz“ greifen Sie besser auf präzise Punkte zurück:
- „Auf Ihrer Website fehlt ein SSL-Zertifikat – das kann Besucher abschrecken und zu Sicherheitswarnungen führen.“
- „Sie bieten einen Lieferdienst an, doch Ihre Zahlungsmöglichkeiten sind auf Barzahlung beschränkt – das kostet Conversion.“
- „Ihre Karriere-Seite ist aktiv – suchen Sie aktuell neue Mitarbeitende im Bereich XYZ?“
Solche Aussagen zeigen, dass Sie sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben – und stärken die Relevanz Ihrer Nachricht
Belege & Vertrauen
Vertrauen entsteht nicht durch Behauptungen, sondern durch belegbare Ergebnisse. Zeigen Sie, dass Sie nicht zum ersten Mal ein Problem dieser Art lösen.
- Nennen Sie konkrete Referenzen – am besten mit Branche, Unternehmensgröße und Ergebnis:
(„IT-Agentur mit 12 Mitarbeitenden – 37 qualifizierte Leads in 3 Wochen“) - Verlinken Sie zu Testimonials, ProvenExpert-Bewertungen oder Google Reviews
- Nutzen Sie Visuals: Ein Screenshot aus dem CRM, eine Kurzanalyse oder ein Vorher-Nachher-Vergleich wirken stärker als Text
- Erwähnen Sie, wie lange Kunden bereits mit Ihnen arbeiten – das signalisiert Verlässlichkeit
- Verwenden Sie echte Kundenzitate (nach vorheriger Freigabe), z. B. in E-Mails oder auf Landingpages
- Verzichten Sie auf Übertreibungen – glaubwürdig ist, was konkret, nachvollziehbar und ehrlich ist
Wer Vertrauen aufbauen will, muss beweisen, dass es sich lohnt, Zeit in ein Gespräch mit Ihnen zu investieren. Beginnen Sie mit dem, was Sie bereits erreicht haben – und laden Sie Ihr Gegenüber ein, sich selbst ein Bild zu machen.
Call to Action – aber mit Augenmaß
Vermeiden Sie es, in der ersten Nachricht direkt einen Termin zu pitchen. Ein fremder Kontakt wird kaum 30 Minuten Gesprächszeit investieren, wenn noch kein Vertrauen besteht.
Besser: Bieten Sie einen sanften, niedrigschwelligen nächsten Schritt an.
Zum Beispiel:
- Ein kurzes, individuelles Video (max. 2 Minuten), das Ihr Angebot erklärt
- Einen Audit-Link mit konkreten Verbesserungsvorschlägen für die Website
- Ein übersichtliches PDF mit Ansätzen zur Problemlösung – abgestimmt auf das Unternehmen
Signalisieren Sie damit: Sie wollen keinen Termin „verkaufen“, sondern echten Mehrwert liefern. Das steigert die Antwortrate deutlich – besonders im B2B, wo die Zeit Ihrer Zielgruppe kostbar ist.
Wichtiger technischer Hinweis
Viele Unternehmen nutzen nachvollziehbare E-Mail-Strukturen wie vorname.nachname@firma.de
. Diese lassen sich häufig über Impressums- oder Teamseiten ableiten.
Noch schneller geht es mit unserer Firmensuche: Nutzen Sie dort den B2B E-Mail-Ansprechpartner-Filter, um direkte, valide E-Mail-Kontakte in Sekunden zu identifizieren – zur Firmensuche.
Rechtliche Einschätzung
Das Versenden unerwünschter Werbung ist in Deutschland ohne Einwilligung unzulässig. Cold E-Mails sind davon nicht pauschal ausgenommen.
Es gibt allerdings Spielräume:
- Wenn Sie vorab telefonisch Kontakt aufnehmen und um Erlaubnis zur E-Mail bitten
- Wenn die E-Mail personalisiert, individuell und kein Massenversand ist
- Wenn die Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen stammen
Bitte beachten Sie: Wir dürfen keine rechtliche Beratung leisten. Die Inhalte dieses Beitrags basieren auf Erfahrungen und Best Practices, ersetzen jedoch keine rechtliche Prüfung im Einzelfall. Prüfen Sie vor jeder Umsetzung sorgfältig, ob Ihr Vorgehen mit den geltenden gesetzlichen Vorgaben konform ist.
Ein möglicher Workaround: Kontaktieren Sie telefonisch das Unternehmen, sprechen Sie mit dem Empfang und formulieren Sie höflich, dass Sie der Zielperson gerne eine E-Mail senden würden. Wenn Sie eine E-Mail-Adresse genannt bekommen oder diese verifiziert wird, dokumentieren Sie dies in Ihrem CRM.
Was bei Direct Messaging zu beachten ist
- Keine langen Texte im ersten Schritt
- Immer mit Namen und Bezug zur Person
- Der Fokus liegt auf dem Empfänger, nicht auf Ihnen
- Vertrauenswürdiges Profil mit aktivem Feed
Beispiel für den Einstieg
„Guten Tag Frau Schneider, vielen Dank für Ihre Inhalte zum Thema IT-Sicherheit. Eine kurze Frage: Wie schätzen Sie das Thema Cloud-Migration bei mittelständischen Mandanten ein?“
Nach der Antwort kann ein dezenter Pitch erfolgen, z. B.:
„Falls Sie externe Unterstützung benötigen – ich helfe Unternehmen wie Ihrem dabei, genau diese Prozesse sicher und effizient umzusetzen.“
Bonustipps
- Maximal 8 Direct Messages pro Stunde auf Instagram senden – um nicht im Spam zu landen
- Bauen Sie mehrere Touchpoints auf: liken Sie Beiträge, kommentieren Sie sinnvoll, reagieren Sie auf Storys – über mehrere Tage verteilt
- Verwenden Sie Sprachnachrichten oder kurze Videos in DMs – das schafft Vertrauen und hebt Sie ab
- Stellen Sie einfache Fragen als Einstieg: Ziel ist nicht der Pitch, sondern eine Antwort
- Verwenden Sie ein professionelles, gepflegtes Profil mit echtem Content – Menschen kaufen von Menschen
- Nutzen Sie die Follower und Kommentierenden Ihrer Bestandskunden als Zielgruppe – sie ticken oft ähnlich
- Verwenden Sie UTM-Parameter bei Links in Ihren DMs, um zu messen, welche Ansprache funktioniert
Direkt Instagram-Profile passender Firmen finden
Wer gezielt Unternehmen anschreiben möchte, die bereits auf Instagram aktiv sind, spart sich aufwendige Recherchen über Google oder Plattform-Hopping. In unserer Firmensuche können Sie unter der Filtergruppe B2B Visible Web gezielt nach Unternehmen mit Social-Media-Präsenz suchen.
Wählen Sie einfach links den Filter Social Media und setzen Sie ein Häkchen bei Instagram Profil vorhanden. Optional können Sie vorab noch Branche, Rechtsform oder Größenklasse festlegen.
Wie das konkret funktioniert, sehen Sie in unserem kurzen Video:
Schlusswort
Cold E-Mails und Direct Messaging sind Werkzeuge, die dann funktionieren, wenn Sie wirklich verstehen, wen Sie ansprechen – und warum. Wer sich die Zeit nimmt, individuell zu schreiben, Relevanz herzustellen und nicht sofort den Pitch raushaut, wird langfristig erfolgreicher sein.
Und wenn ein Lead nicht reagiert? Dann nutzen Sie B2B-Datenbank.de, um neue potenzielle Kunden zu finden – nach Branche, Unternehmensgröße, Entscheidungsträgern oder Social-Media-Präsenz. Die Recherche erledigen Sie mit wenigen Klicks, gezielt und ohne Umwege.
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